Finnen sind extrem effektiv. Erkennt man ein Problem, wird
sofort ein System entwickelt, dass es aus der Welt schafft. Diese finnischen Systeme sind super, denn sie erleichtern das Leben sehr - meistens zumindest. So muss man hier zum Beispiel für Kundenbetreuung grundsätzlich eine
Nummer ziehen. Die Nummernausgaben, die wir in Deutschland nur von
Behördengängen kennen, werden hier beinahe flächendeckend eingesetzt. Man muss also nicht nur für einen Antrag auf dem Rathaus
eine Nummer ziehen, sondern beispielsweise auch, wenn man im Supermarkt
an der Käsetheke einfach nur einen Gouda kaufen möchte. Vor allem in
größeren Geschäften ist dieses System überaus sinnvoll und spart viel Zeit.
Leider kostet es aber gerade während der Supermarkt-Rush-Hour kurz nach Büroschluss oder am Wochenende Nerven. Denn das Aufrufen der Nummer spielt sich
teilweise in gefühlten Bruchteilen von Sekunden ab. Hält man nicht nach dem
Aufruf augenblicklich seine Nummer hoch und kämpft sich zum gerade
freigewordenen Verkäufer durch, hat der schon wieder die nächste Nummer
aufgerufen und es bleibt einem nichts andere übrig, als sich ein neues
Zettelchen zu holen.
Das kuriose an diesem Nummernsystem ist aber nicht die
Tatsache, dass man minutenlang in Lauerstellung auf den nächsten freiwerdenden
Mitarbeiter warten muss und darüber ganz vergisst, was man eigentlich kaufen
wollte. Nein, das Kuriose ist, dass der Finne, hat er sich einmal an so ein
System gewöhnt, davon nicht mehr ablassen kann. So wird an dem Nummersystem auch
festgehalten, wenn man weit und breit der einzige Kunde ist.
Wahrscheinlich wird am Ende des Tages nachgeprüft, ob die
Anzahl der Kasseneinträge auch genau mit den ausgegeben Nummern für diesen Tag
übereinstimmt. Unregelmäßigkeiten werden wahrscheinlich sofort im
Zentralregister der örtlichen Gemeinde festgehalten, damit jeder Bürger
uneingeschränkte Einsicht in den Vorfall bekommt und sich beim nächsten Mal zur
Not juristisch oder gar mit Gewalt dagegen wert, ohne Nummer bedient zu werden.
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